Die Teilzeitomi – Auch eine Art, die Welt zu retten… oder zumindest einen Tick besser zu machen

Maite Ullah/ March 3, 2017/ Deutsch/ 1 comments

Ich muss zugeben, die Idee ist vielleicht nicht neu und leider kann ich an dieser Stelle auch nicht aus erster Hand berichten. Dennoch wollte ich den Gedanken mit euch teilen, weil ich als Mutter gut nachempfinden kann, welche Belastung der morgendliche „Hassle“ mit Kindern darstellt.

Als ob es wochentags nicht schon schwer genug wäre, sich selber aus dem Bett zu hieven, zu duschen, anzuziehen und ein gehetztes Frühstück zuzubereiten, ehe man hastig das Haus
verlässt und dem Bus zur Arbeit hinterherrennt, besteht die Herausforderung der meisten Elternteile darin, das ganze zum einen MIT Kind und zum anderen auch noch FÜR das Kind zu managen.

Die Komplexitätserhöhung ist enorm, besonders bei kleinen Kindern, die sich noch nicht selbständig anziehen können oder einem bei Gelegenheit auch gern mal die Müslischale über die frischgebügelte Bluse kippen… Während man selbst fluchend nach einem Alternativoutfit sucht, rennt Junior kreischend zum Bobbycar oder noch schlimmer zu seinen Malsachen und beginnt leidenschaftlich die Wand neben seinem Basteltisch zu kolorieren.

Und kurz darauf rennt man selbst mit Lappen und weiteren Anziehsachen bewaffnet dem Kind hinterher, um wenigstens halbwegs pünktlich zum Kita-Frühstück zu kommen (von den eigenen Terminen mal ganz abgesehen). Wie gesagt, ein äußerst schwieriges Unterfangen, besonders wenn man zufällig auch noch drei Kinder im Kleinkindalter hat.

So ging es einer lieben ehemaligen Kollegin von mir, die nach ihrem ersten Kind zauberhafte Zwillinge zur Welt brachte und nach dem üblichen Jahr Elternzeit plötzlich vor der Herausforderung stand, die drei morgens vor der Arbeit zur Kita zu bringen.

Nachdem die ersten Wochen mehr schlecht als recht ins Land gegangen waren (soll heißen: es gab neben dem ein oder anderen kindlichen Wut- und/oder Heulanfall und Strumpfhosen-Verfolgungsjagd auch diverse elterliche Beinah-Zusammenbrüche), öffnete eine aufmerksame ältere Nachbarin bei der morgendlichen Treppenhausarie zaghaft die Tür und fragte, ob sie vielleicht helfen könne. Die leicht verzweifelte Mutter war über jeden unterstützenden Handgriff mehr als dankbar und ruckzuck waren die drei Kinder angezogen und abfahrbereit. Nach wenigen Tagen hatte sich das ganze Ritual eingespielt und seitdem kommt die liebe pensionierte Nachbarin oder Teilzeitomi jeden Morgen um zehn vor acht rüber und hilft, die Kinder anzuziehen und zur Kita, bzw. zumindest bis ins holländische Lastenrad zu bringen… Einfach so!

Und ich fand die Geschichte so schön, dass ich sie weitererzählen wollte. Ich finde, jeder (oder zumindest jeder mit mehr als zwei Kleinkindern) sollte eine Teilzeitomi haben und habe mir das schon mal provisorisch für meine Rentenzeit vorgenommen! 😉 Bis dahin gibt es aber bestimmt noch viele andere Möglichkeiten, die Welt zu retten!!

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1 Comment

  1. Thanks, great article.

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